Die Chelat-Therapie oder Schwermetallausleitung ist ein ambulantes Therapieverfahren zur Behandlung der Arteriosklerose und von Schwermetallbelastungen. Dabei wird dem Körper unter anderem eine Lösung zugeführt, die verschiedene Mineralstoffe und Vitamine enthält, vor allem aber den Wirkstoff EDTA.
EDTA ist eine Abkürzung für „Ethylen-Diamin-Tetra-Acetat“, eine Verbindung, die ähnlich auch in eiweißreichen Nahrungsmitteln vorkommt.
EDTA besitzt die Eigenschaft, Schwermetalle und Amalgam z. B. Quecksilber, Blei und Kadmium sowie das Leichtmetall Kalzium im Körper zu binden und über die Nieren auszuscheiden. Deshalb ist es sowohl bei Metallvergiftungen als auch zur Behandlung von Arterienverkalkung hervorragend geeignet. Da die Moleküle der EDTA jene Stoffe wie mit Klauen umschließen und unschädlich machen, hat man die Lösung „Chelat“ genannt, nach griechisch „Chele“, das heißt „Klaue“.
Entscheidend ist, dass EDTA eine große Bindungsfähigkeit zu so genannten Übertragungsmetallen hat, die Helfer bei der Bildung von überschüssigen freien Radikalen sind. Dadurch wird die Arteriosklerose aufgehalten, die Zellfunktion wiederhergestellt und die Kalzium-Überladung wieder abgebaut. Das an Eiweiß gebundene Kalzium bleibt von EDTA unbehelligt, sodass es zu keiner Knochenentkalkung kommt.
Chelat-Therapie wird überall in der Welt praktiziert. In den USA zum Beispiel haben sich schon über tausend Ärzte darauf spezialisiert. Etwa 300.000 Patienten erhielten dort rund 4 Millionen Infusionen. Chelat-Therapie ist auch eine in Deutschland und der Schweiz verbreitete Behandlung. Gravierende Nebenwirkungen gibt es nicht. Innerhalb der letzten 40 Jahre ist kein einziger schwerer Zwischenfall vorgekommen.
Die Chelat-Therapie besteht je nach Indikation aus 10 – 20 Infusionen und einer sorgfältigen Beratung für gesunde Lebensweise. Die Behandlung wird ambulant durchgeführt und dauert etwa zwei Stunden. Die Infusionen erfolgen im Abstand von einigen Tagen, so dass mit einer Behandlungsdauer von 6-8 Wochen gerechnet werden muss.
Die Chelat-Therapie lässt sich auch zusammen mit anderen Therapieformen für arterielle Verschlusskrankheiten anwenden. Sie ist durchaus vereinbar mit „Blut-Verdünnern“ sowie mit Medikamenten, die die Blutgefäße erweitern, den Bluthochdruck senken oder gegen Herzrhythmusstörungen wirken
Eine Chelat-Therapie ist nach gefäßchirurgischen Operationen („Bypass“, „Y-Prothese“ etc.) oder Amputationen ebenfalls möglich.
Arteriosklerose
oder Arteriosklerose ist eine Veränderung der Struktur der Arterienwände. Die Veränderung geschieht hauptsächlich durch Ablagerung von Kalzium und Cholesterinkristallen in der Gefäßwand. Durch die Gefäßverengung kommt es zu Herzkreislaufstörungen. Die Arteriosklerose wird durch verschiedene Risikofaktoren gefördert: Hochdruck, Stoffwechselstörungen der Blutfette, Zuckerkrankheit, Genussgifte, wie Nikotin und Alkohol, übermäßigem Stress, Schlafmangel und Bewegungsarmut.
Kalzium
ist ein Leichtmetall (chemisches Zeichen CA). Metalle sind Mineralstoffe. „Kalk“, fälschlich für Kalzium gebraucht, ist als Kalziumkarbonat (CaCo3) Aufbaustoff der Knochen. Der Kalziumgehalt in der Gefäßwand steigt altersbedingt an.
Cholesterin
ist eine für den Fettstoffwechsel unentbehrliche Kohlenwasserstoffverbindung. Es wird sowohl im Körper selbst gebildet, als auch durch bestimmte Nahrungsmittel zugeführt. Cholesterin dient u. a. dem Aufbau der Zellwände und zur Synthese von Gallensäure und Hormonen. Zusammen mit dem Fett aus der Nahrung wird es über die Blutbahn in die Zellen transportiert und bei einem Überangebot in den Gefäßwänden zusammen mit Kalzium abgelagert.
Freie Radikale
sind körpereigene Substanzen, die zu Abwehrreaktionen gegen Krankheitserreger benötigt werden. Wegen ihrer Giftigkeit muss sich der Körper jedoch vor überschüssigen Reaktionen schützen. Unter normalen Umständen verhindern Kontrollmechanismen eine besonders große Anhäufung der freien Radikale und gewährleisten somit ungestört biologische Abläufe. Hauptursache aller Abbauerscheinungen sind die Reaktionen der freien Radikale. Eine gesunde Zelle ist bestrebt, das Zellinnere vor einer Überflutung durch Kalzium zu schützen. Die freien Radikale können jedoch die Zellwand angreifen und somit den Einstrom von Kalzium begünstigen.